Udo Sessionverlauf
1. Session: Akzeptieren | 2. Session: Angstraum | 3. Session: Vertrauen | 4. Session: Entscheidung | 5. Session: Durchsetzung | 6. Session: Lehrer | 7. Session: Integration |
6 . Lehrer (Farbe)
Udo im Vorgespräch:
„Es gibt Teile in mir, die so richtig miteinander kämpfen. Der Kopf
sagt, was bringt Synergetik; das kostet nur Geld. Auf der anderen Seite kommt
aus dem Gefühl heraus: Mach, was dir gut tut, das ist richtig! Der Teil
mit dem Gefühl entwickelt sich aber gerade erst, den kenne ich noch gar
nicht so lange. Erst seit meiner 1. Session in Mainz. Der Verstand versucht
sich dagegen zu wehren.“
Dabei läuft die Innenwelt von Udo sehr logisch und präzise, nicht
chaotisch. Fast beispielhaft. Es geht einfach darum, die Ergebnisse der Sessions
in die Praxis umzusetzen und im Alltagsleben die Veränderungen zu erfahren.
Die Synergetik macht Psychoanalyse und parallel Verhaltenstraining – alles
gleichzeitig auf der Ebene der Neurowelt.
Udo kommt an eine schwere Stahltür mit Beschlägen und mit vielen Schlössern
verriegelt. Da Udo nicht hineinkommt spricht er direkt mit der Tür. Diese
reagiert überhaupt nicht. „Als ob ich gar nicht da wäre.“
Udo muss die Schlösser der Tür mit dem Dhyando aufschlagen; er muss
sich also erst beweisen um den Zugang zu bekommen.
Udo befindet sich daraufhin in einer Burg. Dort beobachtet er zwei sich bekämpfende
Ritter. Die Situation ist sehr angespannt und Udo hat das Gefühl beide
Ritter zu sein. Sie sind ziemlich gleich stark.
Udo fragt die beiden Ritter, ob sie mit den zwei Teilen, die Udo im Vorgespräch
erwähnt hat, zu tun haben. „Seid ihr die zwei, die mir die Kraft
nehmen durch euren ständigen Kampf?“ Die Ritter bestätigen das.
Udo will erreichen, dass die beiden miteinander und nicht gegeneinander kämpfen.
„Das ist ja Energieverschwendung wenn ihr gegeneinander kämpft.“
Die Ritter hören auf ihn, sie gehen aufeinander zu. „Jetzt sucht
doch mal nach Gemeinsamkeiten.“ Der eine Ritter steht für den Besitz
von Geld, der andere dafür sich gut zu fühlen und sich was Gutes zu
tun.
Udo fragt nach dem gemeinsamen Ziel. Die Ritter sollen eigentlich Feinde von
Ausserhalb bekämpfen und sich nicht selber als Feind sehen. Die Ritter
schrecken auf, weil feindliche Reiter die Burg umzingeln. Udo entschliesst sich,
den zwei Rittern zu helfen und sie greifen gemeinsam zu den Waffen (Dhyando).
„Wir machen euch fertig!“ Einer von den Feinden bleibt übrig.
Es ist ein ehemaliger Lehrer von Udo. „Der grinst nur autoritär.
Der lässt sich nicht beeindrucken. Ich glaub der will noch mal extra erschlagen
werden.“ Udo bearbeitet ihn mit dem Dhyando, bis der Lehrer nur noch in
der Unterhose da steht. „Jetzt hast du mal Angst!“
Udo geht in folgende Situation und landet in der Turnhalle seiner alten Schule.
Die Schüler müssen alle auf einer Bank unter Strafandrohung stillsitzen.
Der Lehrer steht vor ihnen. Udo gibt den Lehrer die Anweisung, die Kinder Sport
machen zu lassen. Der Lehrer brüllt die Kinder nicht mehr an und sie können
sich austoben. Udo lobt den Lehrer. Der zieht sich zurück, will aber nicht
eingestehen, dass er etwas falsch gemacht hat.
An der Stelle taucht ein anderer Lehrer auf, den Udo zu einem späteren
Zeitpunkt hatte. Udo will eine Entschuldigung von diesem. „Das ist fast
absurd: Der fällt vor mir auf die Knie und bittet um Verzeihung.“
Udo nimmt an und fühlt sich richtig gestärkt.
Allerdings auf den Lehrer aus der Turnhalle spürt Udo noch ein Gefühl
des Hasses. „Er entzieht sich mir. Er ist so unangreifbar.“ Udo
bearbeitet den Lehrer noch mal mit dem Dhyando. „Er will einfach nicht
zugeben, dass er uns so lange gequält hat.“ Der Lehrer sagt er kann
nicht um Vergebung bitten, weil er selbst so in sich gefangen ist. Er bittet
um Hilfe, um aus dieser Persönlichkeit herauszukommen. Udo gerät daraufhin
in einen Zwiespalt: Helfen, damit der Lehrer sich entschuldigen kann; auf der
anderen Seite der Hass wegen allem, was dieser ihm angetan hat.
Der Therapeut rät, den Udo von damals zu befragen. Udo fühlt sich
sofort als der Jüngere und spürt daraufhin wieder die Autorität
des Lehrers.
Der Lehrer ist also noch nicht verändert. Udo hat auch wieder dieses Gefühl
unterdrückt zu werden. „Also hab ich ihn noch nicht wirklich besiegt.“
Er bearbeitet den Lehrer mit dem Dhyando. Der Lehrer wird zur Maus. Udo ist
nun die Katze aus der letzten Sitzung und jagt die Maus in eine Ecke. „Entweder
du bittest um Verzeihung, oder du wirst gefressen.“ Die Maus bittet um
Verzeihung. Udo will die Maus aber noch ein bisschen zappeln lassen. „So
einfach kann ich ihr nicht verzeihen.“ Udo bindet die Maus mit dem Schwanz
an einer Stange fest. Sie wird daraufhin wieder zum Lehrer, der auf der Stange
sitzt, jammert und Udo um Verzeihung bittet. Udo fordert einen Beweis. Der Lehrer
stellt sich in die Aula und bittet alle Lehrer und Schüler um Verzeihung.
Udo misstraut dem Lehrer immer noch und fordert noch einen Beweis. Udo hat keine
Idee was dieser noch als Beweis machen kann. Währenddessen wird er wieder
der junge Udo und der Lehrer die Autoritätsperson. „Er sieht nicht
ein, dass er etwas falsch gemacht hat.“
Der Lehrer soll an dieser Stelle die Farbe grün für Einsichtsfähigkeit
bekommen. Er nimmt die Farbe aber nicht an. „Er ist echt hartnäckig.“
Der Therapeut empfiehlt den Lehrer richtig betroffen zu machen, sich in die
Lage der Schüler hineinzuversetzen. Udo nimmt ihn mit in die Turnhalle
und setzt ihn auf die Bank. „Er wird von mir angeschrien, wenn er einen
Ton von sich gibt.“ Udo bearbeitet den Lehrer wieder mit dem Dhyando.
Der bleibt allerdings völlig kalt. „Der scheint keine Gefühle
zu haben.“
Udo will ergründen, warum der Lehrer keine Gefühle hat und ihn überhaupt
nichts berührt. „Seine Eltern haben die Gefühle aus ihm herausgeschlagen.“
Der Lehrer reagiert sich an den Kindern ab, so wie seine Eltern sich an ihm.
Der Therapeut regt Udo an nach Zusammenhängen in seinem Leben zu suchen.
„Ich kann mich eigentlich immer nur an mir selber abreagieren.“
Die beiden Ritter, die aufeinander losgehen, symbolisieren diesen Zustand. Der
Therapeut hakt nach, nachzuschauen, wo Udo geschlagen worden ist oder Gefühllosigkeit
erlebt hat. „Das sind wieder die Diskussionen mit meinem Vater.“
Udo legt dem Vater die Situation dar, dass dieser ebenso gefühllos und
hart ist. Der Lehrer und der Vater gehören zusammen, sie arbeiten beide
mit den gleichen Mitteln. „Gegen beide komme ich nicht an.“ Der
Vater ist bereit mit Udo zu arbeiten. Udo will bis zur Sitzung am nächsten
Tag Kraft sammeln. Zum Vater „Da muss du jetzt durch.“
Nachgespräch:
Udo sieht den Papa jetzt als Veränderung, die er anpacken will.
Bei Udo ist schön zu sehen, dass keine Veränderung bewusst erreicht
werden kann, wenn im Hintergrund Teile noch nicht stimmig sind.
Udo: „Daher ist das wohl auch nichts selbst ausgedachtes. Freiwillig würde
man sich ja nicht so herumquälen.“
7. Session: Integration