Gehirntumor

Udo ist Mitte 20. Er hat einen Gehirntumor, der sich einige Monate später auflöst.

Danke! Mein Lebensgefühl ist viel positiver geworden!

Udo

1. Session: Akzeptieren

Udo befindet sich nach dem Öffnen der Tür in einem dunklen, kahlen Beton-Raum mit einer Klappe im Boden. Über eine Leiter geht er noch tiefer und gelangt in einen großen, hellen Raum mit verschiedenen Dingen, die alle gelb sind. Es sind auch Leute da, die die Kollegen in Udo Firma symbolisieren. Diese können gar nicht wahrnehmen, dass alles im Raum gelb ist. „Die arbeiten wie immer. Nur für mich ist alles gelb. Offensichtlich ist für mich alles anders.“ . Udo bekommt deswegen ein Gefühl der Unsicherheit und des Alleinseins. Er erfährt nur Unverständnis und keine Akzeptanz seiner anderen Sichtweise. „Da werde ich einfach komplett allein gelassen.“ Udo vermisst die Unterstützung.

Ein Kollege will helfen, wendet sich an Udo und möchte wissen, was mit Udo los ist. „Ich kann es ihm nicht erklären. Ich kann es mir selber nicht erklären.“ Der Kollege rät Udo seine Sichtweise einfach zu akzeptieren. Udo bekommt Angst und setzt sich unter Druck auch so sein zu müssen wie die anderen: „Ich hab sonst das Gefühl, dass mit mir irgendwas nicht stimmt. Dass der Fehler bei mir liegt und ich was falsch mache.“ Udo zweifelt an sich selbst. Er hat den Wunsch wie früher gemeinsam mit seinen Kollegen Lösungen für ein Problem zu finden und nicht alleine und hilflos zu stehen.

Schuldgefühle tauchen auf weil er die Dinge anders sieht.: „Die anderen können das gar nicht verstehen.“ Der Therapeut schlägt vor die Angst/Schuld in ein Bild umzusetzen oder eine Situation auftauchen zu lassen, wo Udo diesen Konflikt spürt. Der Vater von Udo taucht auf. „Er erwartet von mir dass ich so denke wie er denkt.“ Udo geht in Kontakt mit seinem Vater und spürt ein ungutes Spannungsgefühl am ganzen Körper. Der Vater streitet ab, der Auslöser für dieses Körper-Gefühl zu sein. Er glaubt Udo nicht und beharrt auf seinen objektiven, logischen und einzig richtigen Standpunkt. Er will ein Gefühl, das aus dem Körper kommt gar nicht akzeptieren. „Für ihn kommt alles aus dem Kopf, wie für mich. Ich habe meine Gefühle nie akzeptiert. Bei einem Konflikt konnte ich immer nur wegrennen, ihn aber nie lösen.“ Der Therapeut rät, jetzt eine neue Verhaltensweise auszuprobieren und sich mit dem Vater auseinander zu setzen. Der Vater billigt zwar zu, dass Udo Gefühle hat, von sich selber sagt er aber: „Ich kann mich doch nicht von Gefühlen leiten lassen und daraufhin Entscheidungen treffen. Gefühle bedeuten Schwäche“

Udo geht jetzt in eine Situation, wo er Gefühle zeigt und nicht akzeptiert wird. Er befindet sich daraufhin in einer Diskussion mit seinem Vater, während der der Vater immer lauter und vorwurfsvoller wird. Udo bekommt Angst, nicht akzeptiert und geliebt zu werden. „Ich kenne das seit ewigen Zeiten.“ Es gibt für Udo immer nur zwei Möglichkeiten, entweder er lässt sich anschreien oder er muss wegrennen. Udo atmet intensiv. Er stellt den Zusammenhang zwischen seiner Ohr-Entzündung und der Lautstärke seines Vaters her. „Mein ganzer Körper traut sich nicht zu reagieren, so wie ich mich nicht traue, dir zu antworten.“ Udo hat daher immer schon eine sehr angepasste Haltung eingenommen. Der Vater kann keine andere Meinung und Weltanschauung zulassen. Udo fordert ganz klar: „Ich möchte von dir akzeptiert und gemocht werden und trotzdem meine eigene Meinung haben und leben.“ Der Therapeut versucht an dieser Stelle beim Vater die Fähigkeit AKZEPTIEREN durch eine Farbe zu installieren. Der Vater verweigert aber komplett. Es geht darum dem Vater zu vermitteln, dass er die Welt akzeptieren lernt wie sie ist. An dieser Stelle holt Udo seine Mutter hinzu und will sich ihr anvertrauen: „Aber meine Mutter steht auch in einem riesigen Konflikt. Weil sie ein sehr emotionaler Mensch ist und gegen den Vater nicht ankommt.“

Der Therapeut fasst zusammen, dass der Vater sein Problem zu Akzeptieren und zu Lieben auf seine Frau und seinen Sohn überträgt. Udo kann nur durch tiefe Annahme des Vaters eine Lösung finden, sonst kommt er aus diesem Gefühl selbst unbedingt akzeptiert werden zu wollen nicht heraus.
Es geht darum sich von dem Vater zu lösen und sich seine Akzeptanz und Anerkennung anderweitig zu suchen. Udo müsste das Risiko eingehen, so zu sein wie er ist und gleichzeitig nicht akzeptiert zu werden. Ansonsten muss sich Udo nach dem Vater richten und sich unterordnen. Udo reflektiert, dass er die gleiche Angst gegenüber seinen Arbeitskollegen und Freunden hat, wenn er nicht so reagiert wie sie es von ihm erwarten. „Ich bekomme nicht die Kraft des Akzeptierens und Angenommenseins für andere Lebensbereiche !“

Der Therapeut macht den Vorschlag den Opa herbeizuholen. „Der Opa und die Oma können genauso wenig Gefühle akzeptieren.“ Daher das Defizit beim Papa. Die Eltern der Mutter kommen hinzu. Diese Oma hat die Fähigkeit Gefühle zuzulassen. „Die anderen drei Großeltern sind absolute Kopfmenschen und können nicht auf Gefühle reagieren.“ Es geht darum diese Teile zu erlösen, und dass sich Udo eine Qualität entwickelt, die die anderen gar nicht hatten. Er müsste anerkennen, dass sie nicht akzeptieren können und sich so frei machen. Der Therapeut rät die Qualität des Akzeptierens den Großseltern durch Farbe zu vermitteln. Udo wendet sich an die Mutter seines Vaters und lässt ihr rote Farbe einfließen. Die Oma verändert sich ein wenig; sie findet es zwar merkwürdig, kann Udo jetzt allerdings Gefühle zubilligen. „Dann ist das eben so.“ Der Anfangsraum ist zwar noch aus Beton, allerdings ist er jetzt gelb angestrichen. Ansonsten ist er noch so wie zu Anfang. „So richtig wohnlich ist er noch nicht.“ Udo lässt noch einmal alle in dem Raum zusammenkommen und verabredet sich mit seiner Familie.

2. Session: Angstraum

Udo wählt die erste Tür auf der rechten Seite mit dem Schild Angst und befindet sich in einem riesigen, schwarzen Raum mit weichem Fussboden. Er sinkt bis zu den Knien ein. „Ich kann kaum gehen. Es fällt mir schwer vorwärts zu kommen.“ Udo bekommt Angst. Diese kontrolliert ihn und hindert ihn daran, so zu leben wie er will.

Der Vater kommt dazu. Er bestreitet allerdings, dass die Angst mit ihm zu tun hat. Es entsteht ein richtiger Konflikt zwischen der Angst und dem Vater. Der Vater bedeutet Udo, selber der Auslöser der Angst zu sein.
Daraufhin holt sich Udo selbst in seine Innenwelt hinzu. Dieser Udo bestätigt, dass er die Angst auslöst um sich zu schaden und weh zu tun. – Udo atmet intensiv. – Er bittet sich selbst um eine Erklärung und will wissen, ob er weiterhin unter dieser Angst leiden soll. Der Innenwelt-Udo bestätigt das. Udo: „Ich kann die Angst nur bekämpfen, indem ich ihn bekämpfe.“ Er bearbeitet den Innenwelt-Udo mit dem Dhyando. Es geht darum klar zu machen, wer der Boss ist. „Geh mir jetzt aus dem Weg! Es kostet mich wahnsinnig viel Kraft.“

Als Udo anschließend in seinen Anfangsraum geht, kann er sich besser bewegen. „Jetzt bin ich der Chef! Ich lass mir keine Angst mehr machen!“ Der Innenwelt-Udo ist daraufhin ganz klein und hilflos. Dieser kleine Udo zeigt an dieser Stelle folgende Situation: Udo gelangt ins Krankenhaus, wo seine Mutter im Bett liegt. Er ist gerade geboren und seine Mutter will ihn bei sich behalten, aber die Krankenschwestern bringen ihn weg. Das Grundgefühl ganz allein zu sein entsteht. „Ich bin alleine. Niemand der mir hilft und mich beschützt.“ Der große Udo (er atmet dabei sehr intensiv) geht zum Kleinen, der schreit, strampelt und schon blutige Knie hat. Udo will den Kleinen zu Mama bringen, die Krankenschwestern hindern ihn jedoch daran. Er wehrt sich und bearbeitet die Krankenschwestern mit dem Dhyando. Udo erlebt eine tiefe Berührtheit und weint heftig.

Trotzdem hat Udo es nicht geschafft das Baby zur Mama zu bringen. Die Mama will wissen, warum. Udo: „Der Arzt und die Schwester haben mich daran gehindert.“ Udo nimmt die beiden mit in seinen Anfangsraum, um ihnen die Folgen ihres Handelns zu zeigen. Die beiden sind total schockiert und können es überhaupt nicht verstehen. Sie machen die gleiche Erfahrung wie Udo zu Anfang und sinken bis zu den Knien ein. Daraufhin geht Udo wieder zurück ins Krankenhaus und kann jetzt Kleinen zur Mama bringen. „Er war aber so lang allein und ist an seiner Einsamkeit und den aufgeriebenen Knien verblutet. Er lebt nicht mehr.“ Der Therapeut rät, früher einzugreifen und dem Baby zu helfen. Udo atmet lange intensiv. Er erfährt die Geburt vom Kleinen. „Jetzt kann der Kleine bei seiner Mutter bleiben.“ Udo integriert daraufhin den Kleinen: „Wir sind jetzt ein und derselbe.“

Udo geht an dieser Stelle wieder in den Anfangsraum. Der Fußboden ist nun fest und er kann gehen wohin er will. Der Raum ist überschaubar geworden. „Ich fühl mich eigentlich richtig gut hier.“ Der Therapeut schlägt vor, den Vater hinzuzuholen. Beide laufen Hand in Hand durch den Raum und der Vater freut sich mit Udo. „Der Raum hat den Schrecken für mich verloren. Es hindert mich nichts mehr daran, zu machen was ich will.“ Udo zeigt auch dem Arzt und der Krankenschwester die Veränderung, damit sie sehen wie sich der Raum entwickelt hat. Die beiden versinken nun ebenfalls nicht mehr. Sie gehen zurück ins Krankenhaus und bringen auch die anderen Babys zu ihren Müttern. „Ich fühle mich jetzt richtig gut, genauso wie der kleine Udo bei seiner Mutter.“

 

3. Session: Vertrauen

Als Udo den Gang gelangt sind alle Türen offen. Hinter einer Tür nimmt er einen riesigen Garten wahr. Die Sonne scheint und es ist warm. Überall sind Blumen und es gibt Vögel. Udo läuft barfuß und allein durch den Garten. „Es ist alles wunderschön.“ . Seine Freundin kommt dazu und sie gehen gemeinsam weiter. „Wir sind beide richtig glücklich.“

Udo Freundin fällt plötzlich um und reagiert nicht mehr. Er versucht ihr zu helfen, kann aber nicht. Der Garten verändert sich und Udo befindet sich jetzt auf einem Gehsteig neben einer Straße. Seine Freundin liegt am Gehsteig. Leute gehen vorbei, kümmern sich aber nicht. „Kann uns denn niemand helfen?“ Sanitäter kommen und fahren mit der Freundin weg. Udo bleibt ganz allein zurück. „Sie sagen mir nicht wohin sie sie mitnehmen. Sie fahren einfach weg.“ Udo kennt diese Situation aus seinem Leben. Seine Freundin liegt nachts schreiend neben ihm im Bett. Er kann sie nicht wecken und ihr helfen. Am morgen fühlt sich seine Freundin schlecht, kann sich aber nicht erinnern. Udo erzählt ihr daher nicht, was er mit ihr in der Nacht erlebt hat. Er spricht jetzt mit seiner Freundin. „Das hat mich total ängstlich und hilflos gemacht.“ Der Therapeut schlägt vor, in die Innenwelt der Freundin einzusteigen und sozusagen den Film im Film anzuschauen.

Die Mutter der Freundin kommt dazu. Diese versucht ebenso zu helfen und kann nicht. Udo spürt an dieser Stelle bei sich und der Freundin eine Verkrampfung, wie ein epileptischer Anfall, der nicht zu kontrollieren ist. „Ich sehe, dass sich in dir auch alles dreht.“ Beide spüren diese Verkrampfung und versuchen gemeinsam los zu lassen. Udo atmet intensiv. Er sieht in den Augen seiner Freundin einerseits das gemeinsame Glücklichsein und andererseits die Angst, von dem epileptischen Anfall kontrolliert zu werden. Der Therapeut rät die Angst anzusprechen. „Warum lässt du uns nicht einfach beide zusammensein und verschwindest. Dir macht das so richtig Spaß! Wir wollen nicht dass du uns Angst machst.“ Die Angst will Udo und seine Freundin kontrollieren und er spürt ein Gefühl der Ohnmacht. Udo bearbeitet die Angst mit dem Dhyando. Seine Freundin hilft ihm dabei. „Du wirst uns nicht mehr kontrollieren.“ „Die Angst bekommt jetzt Angst vor sich selber.“ Das bedeutet sie hat sich integriert. Udo hat das Potential der Angst transformiert und sich ihre Stärke zu eigen gemacht. Der epileptische Anfall ist komplett weg.

Der Therapeut macht den Vorschlag nach der Mutter der Freundin zu sehen. Die drei liegen sich in den Armen. Sie befinden sich plötzlich wieder im hellen und freundlichen Garten. Vögel und Schmetterlinge fliegen herum. Blumen blühen. „Absolut traumhaft.“ Die Mutter verabschiedet sich und Udo bewundert zusammen mit seiner Freundin die Schönheit der Natur. Sie kommen an eine Holzbrücke über einen Fluss mit klarem Wasser. Udo bricht plötzlich auf der Brücke ein und fällt ins Wasser, das nun ein Schwimmbecken ist. Er ist 4/5 Jahre alt und kann noch gar nicht schwimmen. „Die Leute um mich herum bekommen das gar nicht mit. Ich habe Angst unterzugehen.“ Seine Mutter zieht Udo im letzten Moment heraus. Udo atmet intensiv. Er ist glücklich, dass er gerettet worden ist. Die Mutter nimmt ihn fest in den Arm.

Dieses Erlebnis hat dem kleinen Udo folgendes gezeigt: er hat mit dem Leben experimentiert und die Erfahrung gemacht, dass ihm geholfen wurde; er hat gelernt nicht nur sich selbst zu vertrauen, sondern auch dem Leben zu vertrauen. Udo erkennt, dass er den Anspruch an sich hat, immer genau zu wissen, was er macht. Er will alles richtig und perfekt machen. „Das bedrückt mich. Mein ständiger Perfektionismus. Ständig Angst etwas falsch zu machen.“ Udo macht an dieser Stelle einen Test: Der Kleine springt in den Pool, obwohl er nicht schwimmen kann, und erlebt was passiert. Die Mutter will wieder helfend eingreifen, aber der Kleine lässt sich nicht herausziehen. „Er kann plötzlich schwimmen.“ . Der Kleine erklärt, dass es das Vertrauen in seine Umwelt und in das Leben ist, weswegen er plötzlich schwimmen kann. Die Mutter ist ganz stolz und begeistert, dass er nun das Vertrauen hat.

Udo ruft jetzt eine Situation in seinem heutigen Leben auf: Er muss Entscheidungen treffen für seine Kollegen wegen eines technischen Problems, mit dem er aber gar nicht vertraut ist. Der Therapeut regt an, einfach diese neue Erfahrung mit dem Vertrauen zu machen. Udo stellt sich jetzt vor, dass das Problem ein Becken voller Wasser ist und er einfach nur reinspringen muss. „Ich fühl mich nicht wirklich gut. Ich versuch mich über Wasser zu halten.“ Die Kollegen stehen am Beckenrand und feuern ihn an. Das hilft Udo sich leichter über Wasser zu halten. Es geht um Vertrauen in die Existenz. „Es geht irgendwie. Ich bleibe über Wasser, komme aber nicht wirklich vorwärts.“ Udo stellt fest, dass er sich leichter täte und auch vorwärts kommen würde, wenn er vorher schwimmen gelernt hätte. Die Angst ist zwar bearbeitet und aufgelöst, es geht im weiteren Verlauf aber darum Ereignisse aufzudecken, wo Udo „schwimmen lernen“ kann. Das ist der nächste Schritt. Udo Chef aus der Firma kommt dazu um ihm zu helfen….

4. Session: Entscheidung

Udo nimmt eine Tür mit der Aufschrift Konflikt wahr. Er ist unentschlossen und zögert. Die Tür geht von selber auf und eine regelrechter Luftstrom saugt ihn in den Raum. Udo hat dort keine Kontrolle über sich. Er fühlt sich wie in einem Hurrikane hin und her geworfen. Der Therapeut rät Udo einfach loszulassen und auszuprobieren was passiert. Der Hurrikane hört auf und Udo schwebt nur noch in diesem Raum wie eine Feder. Er gelangt auf den Boden, wo es ganz warm und weich ist. Udo bemerkt, dass ihn der Hurrikane wieder einsaugt, sobald er etwas tun will. Der Therapeut erklärt, dass Udo so den Mechanismus kennen lernen kann. Er kann jederzeit entscheiden ob er etwas tun will oder nicht, bzw. sich als Hurrikane oder als Feder zu spüren. „Das ist paradox. Ich kann den Hurrikane nur kontrollieren, indem ich ihn nicht kontrolliere.“ Der Therapeut schlägt vor einfach ein bisschen zu experimentieren. Udo steht auf und wird erneut vom Hurrikane erfasst. Er spürt sofort den Kontrollverlust. Im Moment des Akzeptierens komm er wieder heraus.

Udo fragt den Hurrikane nach der Botschaft für sein Leben. Es geht um das Thema Entscheidungen treffen und welches die richtigen Entscheidungen sind. In dem Moment des Aktiv-Werdens steckt er schon wieder in dem Hurrikane. Durch das Akzeptieren, dadurch dass er nicht versucht eine Entscheidung zu finden, kommt er wieder heraus. „Dann hab ich aber keine Entscheidung gefunden.“

Wie kann Udo also lernen eine Entscheidung zu treffen. Der Therapeut macht den Vorschlag in die Mitte des Hurrikanes zu gehen und zu versuchen dort eine Entscheidung zu finden. Der Hurrikane gibt Udo zu verstehen, dass er aus der Mitte nicht mehr herauskommt. Er ist dann dort allein. Alle anderen sind außerhalb. Symbolisch gesehen geht es darum, dass Udo selbst in seine Mitte kommt. Da viele Menschen eben nicht in ihrer Mitte sind, ist er dann natürlich anders, also allein. Udo beschäftigt sich mit dem Alleinsein und was das bedeutet. Denn jeder Mensch ist so gesehen für sich allein und kann aber so wiederum auf andere zugehen. Udo trifft die Entscheidung es zu versuchen. „Selbst wenn ich außerhalb des Hurrikane bin, bin ich nicht in der Lage mit anderen Menschen in Kontakt zu kommen. Ich habe nichts zu verlieren.“ Udo kommt daraufhin in die Mitte des Hurrikane. Dort geht es ihm gut. Nur das Chaos um ihn herum macht ihm Angst.

Udo stellt fest, dass er vom Hurrikane hinein und auch wieder herausgehen kann. Die Situation zeigt ihm, dass er durch das Vermeiden von Entscheidungen seine Ruhe hat, oder durch das Loslassen von Entscheidungen in seine Mitte kommt. Er hat allerdings noch nicht gelernt eine Entscheidung zu treffen. Die Frage ist wie Udo trotz Hurrikane eine Entscheidung fällen kann. Udo gelangt wieder in die Situation, wo ihn jetzt die freie Organisation in der Firma zwingt, Entscheidungen allein zu treffen, die er früher mit seinen Kollegen gemeinsam getroffen hat.

Udo gerät in einen Konflikt mit seinem Chef. Die einzigen die ihm helfen können sind die Kollegen, die den Zustand aber gar nicht kennen, dass sie alleine keine Entscheidung treffen können. „Ich muss meinen Kollegen zeigen, dass ich ein Problem mit der Entscheidung habe, muss so meine Schwäche zeigen. Ich muss über meine eigenen Probleme reden.“ Udo spürt diesen Teufelskreis aus dem er nicht herauskommt. Der Chef bietet ihm an eine Schulung zu machen. Udo versichert, dass er genug Energie für die Schulung hat. Der Chef hat dann jedoch kein Geld zur Verfügung und Udo kann die Schulung nicht machen. „Das macht mich wieder total fertig.“ Der Therapeut rät, den Chef einzufordern.

Udo ist aber eigentlich nicht bereit dazu, weil er von seinem Chef abhängig ist. Es geht also um das Risiko sich durchzusetzen mit allen eventuellen Konsequenzen. Udo entscheidet sich zu experimentieren und den Chef mit dem Dhyando einzufordern. Nach einigen Schlägen stellt Udo fest, dass ihm die nötige Energie fehlt. Der Therapeut fordert auf denjenigen zu holen, der Udo’ Energie gebunden hat. Angst taucht auf; diese soll die Situation zeigen, wo die Energie abhanden gekommen ist. Der Kleine Udo taucht auf, er ist ca. 3 – 4 Jahre alt. Die Angst ist bei ihm ganz gross.

„Ich sehe dass du noch klein bist und du meine Hilfe brauchst. Ich verspreche, dass ich dir in der nächsten Sitzung helfen werde.“

5. Session: Durchsetzung

Udo kommt an eine alte, dunkle Tür mit verschnörkeltem Rahmen. Die Tür ist riesengroß und er kann die Türklinke gar nicht erreichen. Unten an der Tür ist ein kleines Mauseloch, wo Udo durch kann. Er sieht eine große Katze, die auf der anderen Seite darauf wartet, um ihn zu fangen. Die Katze gehört zum kleinen Udo, der ca. 3 Jahre alt ist. Sie zeigt Udo folgende Situation: Udo’ Eltern sind nicht da und eine Frau soll auf ihn aufpassen. Die Frau bringt den Kleinen ins Bett und lässt ihn alleine. Er wacht auf und niemand ist da. Die Katze kratzt draußen an der Tür. „Der Gedanke dass du da bist, ich mich nirgendwo verstecken kann und ich mich nirgendwohin zurückziehen kann, macht mich total fertig.“ Die Katze fühlt sich durch seine Angst angestachelt. Der große Udo geht dem Kleinen zur Hilfe indem er die Katze mit dem Dhyando vertreibt. Er geht mit dem Kleinen, der sehr ängstlich ist, in Kontakt. Udo holt noch mal die Katze herbei, damit der Kleine sie anschauen kann. Er traut sich die Katze zu berühren. Der Katze gefällt es gestreichelt zu werden. „Der Kleine ist plötzlich ganz glücklich. Die beiden mögen sich richtig.“ Aus der Feindschaft wird eine Freundschaft. Der Kleine ist jetzt auch nicht mehr allein. Keiner hat mehr Angst.

Wieder an der Eingangstür stellt Udo fest, dass diese weit offen steht und er problemlos rein und raus gehen kann. Udo betritt den Raum. Seine Familie ist da. Er setzt sich ganz entspannt dazu. Dann geht er hinaus in einen frühsommerlichen Garten. „Er ist wunderschön.“ Der Vater ist da und mäht den Rasen. Udo ist ihm dabei behilflich. Er schneidet die Ränder nach. Der kleine Bruder kommt dazu und hält seinen Finger in das Messer hinein. Es blutet sehr. Statt zu helfen, bekommt Udo Angst nicht aufgepasst zu haben und etwas falsch gemacht zu haben. Er rennt einfach weg.

Der Therapeut schlägt Udo vor, in diesem symbolischen Erleben einfach umzukehren und zu helfen. „Die Schuldgefühle nicht genug aufgepasst zu haben machen es mir schwer.“ Udo bittet den kleinen Bruder ihm das betreffende Ereignis in seinem Leben zu zeigen. Udo hat seinen Bruder früher oft geärgert und war dabei ja viel grösser und stärker als der kleine Bruder. „Das hat dich immer verletzt. Und ich hab mich groß und stark gefühlt.“ Udo lässt beide Teile auftauchen: den starken Udo und den Udo mit den Schuldgefühlen. Letzterer taucht erst viel später auf. Er möchte diese Schuldgefühle wieder loswerden, da er sich mit seinem Bruder mittlerweile richtig gut versteht. Der Udo mit den Schuldgefühlen geht zu seinem Bruder und entschuldigt sich. Er gesteht dem Bruder gegenüber ein, dass er etwas falsch gemacht hat. Das fällt ihm sehr schwer, weil er zu Stolz ist um Verzeihung zu bitten und zeigen muss, doch nicht perfekt zu sein. Der große Udo hilft dem mit den Schuldgefühlen und sie gehen zusammen zum Bruder als eine Person. Udo entschuldigt sich. Der Bruder erwidert, dass er ja auch seinen Teil am Unfall beigetragen hat und sie beide Schuld haben. Er war neugierig und Udo hat das Risiko nicht erfasst. Der Bruder sagt, dass es auch gar nicht so schlimm war. „Wir haben beide aus der Sache gelernt. Ich soll das einfach positiv sehen.“

Udo will in Zukunft nicht mehr so gedankenlos mit ihm umgehen, sondern die Gefühle seines Bruders berücksichtigen. Der Bruder freut sich. Udo hat trotzdem Angst, dass er jemand anderen aus Gedankenlosigkeit Schaden zufügt. „Deshalb mach ich mir immer über alles so viele Gedanken, dass es niemanden schadet oder weh tut.“

Der Therapeut gibt vor, eine Tür mit dem Thema „Meine Schuldgefühle“ zu konstruieren, um in ein weiteres Ereignis zum Thema einzusteigen. Er kommt in den Kindergarten mit vielen spielenden Kindern. Die Kindergartentanten sind Pinguine. Die Kinder sitzen jetzt am Tisch zum Essen. „Wir dürfen dabei nicht sprechen, wir müssen ganz still sein.“ Udo traut sich nicht sein Knäckebrot zu essen, weil es zu viel Lärm macht. Eine Freundin spricht trotzdem, obwohl man das dort nicht darf. Der Freundin wird ein Pflaster über den Mund geklebt, damit sie ruhig ist. Udo hat Hunger und hat Angst sein Knäckebrot zu essen. Er teilt sich nun der Situation mit und soll daraufhin auch ein Pflaster auf den Mund bekommen. Udo beschliesst sich zu wehren und arbeitet mit dem Dhyando. Daraufhin geht es ihm richtig gut. Jetzt tauschen Kinder und die Kindergartentanten die Rollen. Beim Essen darf nun gesprochen werden und keiner muss Angst haben. Daraufhin tauschen die Kinder und Erwachsenen wieder die Rollen und alle essen, unterhalten sich und sind fröhlich.

Udo geht in die Situation aus der letzten Session mit dem Chef, der wiederum bezweifelt, dass Udo genug Kraft für die Fortbildung hat. Udo arbeitet mit dem Dyhando und zeigt dem Chef so seine Energie. Der Chef ist jetzt beeindruckt. Udo bekommt seine Fortbildung. „Das war jetzt richtig gut. Richtig was erreicht zu haben.“ Udo holt noch mal alle herbei. Er testet seinen Bruder, der seinen Finger wieder in den Rasenschneider hält, aber dem Finger passiert nichts. „Es ist überhaupt kein Problem mehr da. Das ist Klasse.“

6. Session: Lehrer

Udo im Vorgespräch:
„Es gibt Teile in mir, die so richtig miteinander kämpfen. Der Kopf sagt, was bringt Synergetik; das kostet nur Geld. Auf der anderen Seite kommt aus dem Gefühl heraus: Mach, was dir gut tut, das ist richtig! Der Teil mit dem Gefühl entwickelt sich aber gerade erst, den kenne ich noch gar nicht so lange. Erst seit meiner 1. Session in Mainz. Der Verstand versucht sich dagegen zu wehren.“

Dabei läuft die Innenwelt von Udo sehr logisch und präzise, nicht chaotisch. Fast beispielhaft. Es geht einfach darum, die Ergebnisse der Sessions in die Praxis umzusetzen und im Alltagsleben die Veränderungen zu erfahren. Die Synergetik macht Psychoanalyse und parallel Verhaltenstraining – alles gleichzeitig auf der Ebene der Neurowelt.

Udo kommt an eine schwere Stahltür mit Beschlägen und mit vielen Schlössern verriegelt. Da Udo nicht hineinkommt spricht er direkt mit der Tür. Diese reagiert überhaupt nicht. „Als ob ich gar nicht da wäre.“ Udo muss die Schlösser der Tür mit dem Dhyando aufschlagen; er muss sich also erst beweisen um den Zugang zu bekommen. Udo befindet sich daraufhin in einer Burg. Dort beobachtet er zwei sich bekämpfende Ritter. Die Situation ist sehr angespannt und Udo hat das Gefühl beide Ritter zu sein. Sie sind ziemlich gleich stark.

Udo fragt die beiden Ritter, ob sie mit den zwei Teilen, die Udo im Vorgespräch erwähnt hat, zu tun haben. „Seid ihr die zwei, die mir die Kraft nehmen durch euren ständigen Kampf?“ Die Ritter bestätigen das. Udo will erreichen, dass die beiden miteinander und nicht gegeneinander kämpfen. „Das ist ja Energieverschwendung wenn ihr gegeneinander kämpft.“ Die Ritter hören auf ihn, sie gehen aufeinander zu. „Jetzt sucht doch mal nach Gemeinsamkeiten.“ Der eine Ritter steht für den Besitz von Geld, der andere dafür sich gut zu fühlen und sich was Gutes zu tun.
Udo fragt nach dem gemeinsamen Ziel. Die Ritter sollen eigentlich Feinde von Ausserhalb bekämpfen und sich nicht selber als Feind sehen. Die Ritter schrecken auf, weil feindliche Reiter die Burg umzingeln. Udo entschliesst sich, den zwei Rittern zu helfen und sie greifen gemeinsam zu den Waffen (Dhyando). „Wir machen euch fertig!“ Einer von den Feinden bleibt übrig. Es ist ein ehemaliger Lehrer von Udo. „Der grinst nur autoritär. Der lässt sich nicht beeindrucken. Ich glaub der will noch mal extra erschlagen werden.“ Udo bearbeitet ihn mit dem Dhyando, bis der Lehrer nur noch in der Unterhose da steht. „Jetzt hast du mal Angst!“

Udo geht in folgende Situation und landet in der Turnhalle seiner alten Schule. Die Schüler müssen alle auf einer Bank unter Strafandrohung stillsitzen. Der Lehrer steht vor ihnen. Udo gibt den Lehrer die Anweisung, die Kinder Sport machen zu lassen. Der Lehrer brüllt die Kinder nicht mehr an und sie können sich austoben. Udo lobt den Lehrer. Der zieht sich zurück, will aber nicht eingestehen, dass er etwas falsch gemacht hat. An der Stelle taucht ein anderer Lehrer auf, den Udo zu einem späteren Zeitpunkt hatte. Udo will eine Entschuldigung von diesem. „Das ist fast absurd: Der fällt vor mir auf die Knie und bittet um Verzeihung.“ Udo nimmt an und fühlt sich richtig gestärkt.

Allerdings auf den Lehrer aus der Turnhalle spürt Udo noch ein Gefühl des Hasses. „Er entzieht sich mir. Er ist so unangreifbar.“ Udo bearbeitet den Lehrer noch mal mit dem Dhyando. „Er will einfach nicht zugeben, dass er uns so lange gequält hat.“ Der Lehrer sagt er kann nicht um Vergebung bitten, weil er selbst so in sich gefangen ist. Er bittet um Hilfe, um aus dieser Persönlichkeit herauszukommen. Udo gerät daraufhin in einen Zwiespalt: Helfen, damit der Lehrer sich entschuldigen kann; auf der anderen Seite der Hass wegen allem, was dieser ihm angetan hat.
Der Therapeut rät, den Udo von damals zu befragen. Udo fühlt sich sofort als der Jüngere und spürt daraufhin wieder die Autorität des Lehrers.
Der Lehrer ist also noch nicht verändert. Udo hat auch wieder dieses Gefühl unterdrückt zu werden. „Also hab ich ihn noch nicht wirklich besiegt.“ Er bearbeitet den Lehrer mit dem Dhyando. Der Lehrer wird zur Maus. Udo ist nun die Katze aus der letzten Sitzung und jagt die Maus in eine Ecke. „Entweder du bittest um Verzeihung, oder du wirst gefressen.“ Die Maus bittet um Verzeihung. Udo will die Maus aber noch ein bisschen zappeln lassen. „So einfach kann ich ihr nicht verzeihen.“ Udo bindet die Maus mit dem Schwanz an einer Stange fest. Sie wird daraufhin wieder zum Lehrer, der auf der Stange sitzt, jammert und Udo um Verzeihung bittet. Udo fordert einen Beweis. Der Lehrer stellt sich in die Aula und bittet alle Lehrer und Schüler um Verzeihung. Udo misstraut dem Lehrer immer noch und fordert noch einen Beweis. Udo hat keine Idee was dieser noch als Beweis machen kann. Währenddessen wird er wieder der junge Udo und der Lehrer die Autoritätsperson. „Er sieht nicht ein, dass er etwas falsch gemacht hat.“

Der Lehrer soll an dieser Stelle die Farbe grün für Einsichtsfähigkeit bekommen. Er nimmt die Farbe aber nicht an. „Er ist echt hartnäckig.“ Der Therapeut empfiehlt den Lehrer richtig betroffen zu machen, sich in die Lage der Schüler hineinzuversetzen. Udo nimmt ihn mit in die Turnhalle und setzt ihn auf die Bank. „Er wird von mir angeschrien, wenn er einen Ton von sich gibt.“ Udo bearbeitet den Lehrer wieder mit dem Dhyando. Der bleibt allerdings völlig kalt. „Der scheint keine Gefühle zu haben.“ Udo will ergründen, warum der Lehrer keine Gefühle hat und ihn überhaupt nichts berührt. „Seine Eltern haben die Gefühle aus ihm herausgeschlagen.“ Der Lehrer reagiert sich an den Kindern ab, so wie seine Eltern sich an ihm.

Der Therapeut regt Udo an nach Zusammenhängen in seinem Leben zu suchen. „Ich kann mich eigentlich immer nur an mir selber abreagieren.“ Die beiden Ritter, die aufeinander losgehen, symbolisieren diesen Zustand. Der Therapeut hakt nach, nachzuschauen, wo Udo geschlagen worden ist oder Gefühllosigkeit erlebt hat. „Das sind wieder die Diskussionen mit meinem Vater.“ Udo legt dem Vater die Situation dar, dass dieser ebenso gefühllos und hart ist. Der Lehrer und der Vater gehören zusammen, sie arbeiten beide mit den gleichen Mitteln. „Gegen beide komme ich nicht an.“ Der Vater ist bereit mit Udo zu arbeiten. Udo will bis zur Sitzung am nächsten Tag Kraft sammeln. Zum Vater „Da muss du jetzt durch.“

Nachgespräch:
Udo sieht den Papa jetzt als Veränderung, die er anpacken will. Bei Udo ist schön zu sehen, dass keine Veränderung bewusst erreicht werden kann, wenn im Hintergrund Teile noch nicht stimmig sind. Udo: „Daher ist das wohl auch nichts selbst ausgedachtes. Freiwillig würde man sich ja nicht so herumquälen.“

7. Integration

Udo kommt in einen Gang in warmen Farben, links und rechts befinden sich Torbögen. Alles ist offen und hell. Die Atmosphäre verleiht ihm Sicherheit. Er folgt Geräuschen, die aus einem Raum rechts hinten kommen und gelangt in die Küche, die hell und warm ist. Dort sitzt bereits die ganze Familie beim Frühstück zusammen. „Ich fühl mich so, als ob ich da nicht dazugehöre. Ihr seid so fröhlich. Ich fühle mich eher traurig.“
Udo lässt die Traurigkeit als Gestalt umsetzen und der Vater erscheint mit einem sehr angespannten und strengen Ausdruck. Udo erfährt von ihm, dass er sich nicht gut fühlt. Udo hat den Impuls dem Vater zu helfen seine eigenen Gefühle zu finden. Der Therapeut rät Udo, den Vater mehr als Kind zu sehen. Denn in der Kindheit hat der Vater offensichtlich etwas verloren. „Sein Vater hat ihm so schrecklich gefehlt.“

Udo nimmt die Vermittlerrolle zwischen dem Opa und dem Papa ein. Der Stiefvater kommt ebenfalls mit dazu. Zwischen dem Vater und dem Stiefvater herrscht grosse Spannung. Der Stiefvater steht dem Vater und dem Opa gegenüber. „Mein Vater war für den Stiefvater immer nur lästig.“ Udo spürt diese Belastung beim Vater. „Keiner ist bereit einen Schritt auf den anderen zu zu gehen.“

Es geht darum dass Vater und Stiefvater sich annehmen. Plötzlich sind der Vater und Stiefvater beide wieder Kinder. „Beide sind da total offen.“ Damit alle dieselbe Ebene haben, geht Udo auch als kleiner Junge dazu. Sie spielen alle drei miteinander und sind fröhlich und unbeschwert.
Dann kommt der Krieg, der alles auseinander reisst. Udo fragt seinen Vater nach den Ereignissen, die ihn von seinen Gefühlen abgeschnitten haben. „Er hatte viele Jahre keinen Vater, weil der im Krieg war.“ Da hatte er aber noch Gefühle, nämlich die Sehnsucht und das Vermissen. Welches Ereignis hat dazu geführt, dass er seine Gefühle abgeschnitten hat. Der Vater von Udo hat ständig Ablehnung von seinem Stiefvater erfahren. „Das hat meinem Vater wahnsinnig weh getan. Er wird immer nur unterdrückt.“ Der Stiefvater soll eine Farbe bekommen, dafür dass er den Vater als Mensch wahrnimmt und die Aufgabe übernimmt, sich um ihn zu kümmern. Er wählt die Farbe gelb. „Es ist so als ob in ihn mit dieser Farbe Gefühle einfliessen.“ Der Stiefvater steht dem Vater jetzt nicht mehr ablehnend gegenüber, sonder spricht verständnisvoll mit ihm. Die gelbe Farbe fliesst nun auch von selbst in Udo’ Vater als Kind, so als ob Gefühle in Ihn hineinfliessen. Sein Stiefvater und er nehmen sich gegenseitig in den Arm und beide weinen. „Das sind Freudentränen. Das ist toll für mich, zu sehen wie du Gefühle hast und weinen kannst.“ Der Vater nimmt Udo auch in den Arm. Alle drei weinen zusammen. „Das tut so gut. Dieses Gefühl sich gegenseitig akzeptieren.“ Der richtige Opa kommt aus der Kriegsgefangenschaft zurück und setzt sich mit dazu. Er weint auch. „Das ist ein sehr erlösendes Gefühl. Wir sitzen zusammen, halten uns gegenseitig fest und weinen zusammen.“ Udo spürt eine tiefes Gefühl der Gemeinschaft. Auch zwischen dem richtigen Opa und dem Stiefvater nimmt er keine Spannung mehr wahr.

Der Therapeut macht Udo den Vorschlag diese Veränderung auf seine Kindheit wirken zu lassen und verschiedene Szenen auftauchen zu lassen.
Udo nimmt seinen Vater viel gefühlvoller und verständnisvoller wahr. Die Spannung zwischen den beiden ist nicht mehr da. Der Vater geht auf ihn ein und er kann sich Gefühle erlauben. „Wir sind uns jetzt viel näher.“ Der Vater umarmt Udo und bedankt sich, dass er ihm geholfen hat seine Gefühle zu finden. Er fühlt sich durch die gefühlsmässige Unterstützung seines Vaters richtig stark. „Wir sind beide total glücklich damit.“
Udo kann auch viel leichter mit seinem Vater diskutieren, weil nun Gefühle in die Diskussion mit einfliessen können, nicht nur Argumente. Der Vater schreit Udo jetzt nicht mehr an, er vertritt zwar seine Meinung, akzeptiert aber auch Udo’ Meinung. Udo fragt seinen Vater, ob er nun hinter ihm steht, auch wenn sie unterschiedlicher Meinung sind. Der Vater kann seine Meinung mitteilen und Vorschläge machen und Udo entscheidet selbst, was er machen will. Der Vater stimmt zu, er steht hinter Udo. „Das stärkt mich unglaublich.“ Udo holt sein inneres Kind dazu. Der Kleine, ca. 5 – 6 Jahre alt, ist fröhlich und spielt im Sandkasten. Die Eltern kommen und stellen sich hinter ihn. Zum Vater spürt der Kleine aber noch einen gewissen Abstand. Der Kleine ruft den Papa näher zu sich heran. Der kommt näher, aber nicht so nah wie die Mama.

Der Therapeut erklärt, das der Bezug zum Papa auch nicht identisch mit dem zur Mama sein muss. Es geht nur darum, dass sich der Kleine mit diesem Zustand wohl fühlt. „Er möchte aber den Papa auch so nah wie die Mama, direkt hinter sich spüren.“ Der Papa kommt näher, aber es fällt ihm schwer. „Er wird nie so viel Gefühl haben wie die Mama.“ Udo erkennt, dass das in Ordnung ist. Für die Mama stehen eben Gefühle im Vordergrund, für den Vater das rationale Denken. Das kann Udo von seinem Vater lernen. Von der Mutter lernt Udo den Aspekte der Gefühle. Beide ergänzen sich.
„Das ist jetzt ein gutes Gefühl für mich, dass ihr mich mit euren Fähigkeiten unterstützt.“ Die Eltern bestätigen das.
Udo geht mit dieser inneren Wirklichkeit in seine Arbeitswelt. Die Kollegen gehen mit ihm ganz normal um und behandeln ihn nicht wie ein rohes Ei wegen seiner Krankheit. Sie akzeptieren ihn voll. Udo bekommt von seinem Chef die Schulung, bei der er seine Fähigkeit Entscheidungen zu treffen trainiert. Udo überprüft nun seine Entscheidungsfähigkeit und was er für ein Gefühl dabei hat, wenn er Entscheidungen treffen muss. 

„Es fällt mir jetzt viel leichter, weil ich viel mehr Selbstvertrauen hab, indem ich von beiden Eltern Unterstützung bekomme.“

„Danke! Mein Lebensgefühl ist viel positiver geworden!“

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